Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Dorndiel


Aus einer Pflichtfeuerwehr wurde die Freiwillige Feuerwehr Dorndiel

Das idyllisch im nordöstlichen Odenwald gelegene Dorf Dorndiel blieb glücklicherweise weitgehend von größeren Brandkatastrophen verschont.
Dennoch haben die einsatzbereiten Männer der Feuerwehr in einem solchen Gemeinwesen einen hohen Stellenwert.
Die unterschiedlichsten Aufgaben fallen da im Laufe der Zeit an, die Mut und sachgerechtes Vorgehen erfordern, so z.B. bei Verkehrsunfällen, Wasser- oder Sturmschäden.

Bis 1970 bestand nur eine Pflichtfeuerwehr, zu der jeder gesunde Mann ab 16 Jahren bis zum Alter von 45 Jahren herangezogen wurde.
Dann trat der Kreisbrandinspektor Wilfried Köbler an die Gemeinde Dorndiel heran, um die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr anzuregen.
Dadurch sollte auch die Voraussetzung geschaffen werden, ein zur Brandbekämpfung geeignetes Fahrzeug für Dorndiel zu erhalten.
Nach einer ersten zu diesem Thema durchgeführten Versammlung am 28. Juni 1970 fand am 18. Februar 1971 die Gründungsversammlung statt.

Die Dorndieler Freiwillige Feuerwehr zählte bereits am Anfang 16 Mitglieder, die von Ortsbrandmeister Otto Baier und seinem Stellvertreter Eduard Vetter, der nach einem Jahr die Leitung übernahm, geführt wurden.
Doch was wäre eine Feuerwehr trotz allen persönlichen Engagement ohne die sachgemäße Ausrüstung?
Ganz bei Null musste man glücklicherweise nicht anfangen.
Ein kleines Gerätehaus aus dem Jahre 1909, Gerätschaften und ein Fahrzeug (Geräteanhänger TSA mit Pumpe TS 6/6) konnten von der Pflichtfeuerwehr übernommen werden.
Dazu kam noch der im Ortszentrum gelegene kleine Löschteich.
Das neue Fahrzeug TSF, das mit Zuschüssen des Landes Hessen und der Hessischen Brandversicherungskammer beschafft wurde, vervollständigte 1972 die Ausstattung.

Im Laufe der Zeit wuchsen die Aufgaben und Anforderungen.
Der Platz im alten Gerätehaus reichte bald nicht mehr aus.
Im November 1981 wurde das mit Finanzmitteln der Stadt Groß-Umstadt erstellte neue Gerätehaus eingeweiht.
Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehrmitglieder zeigt sich sehr schön darin, dass der gesamte Innenausbau in Selbsthilfe erfolgte.
Zwei im Juni 1983 in Dienst genommene Garagen waren ebenso das Ergebnis unentgeltlich geleisteter Eigenarbeit wie die Erweiterung des Schulungsraumes im Oktober 1989, dessen zweckmäßige und geschmackvolle Ausstattung allgemein Anklang gefunden hat.
Auch der Ausbau des Platzes vor der "Alten Schule" 1998 wurde in Zusammenarbeit mit den beiden anderen Ortsvereinen in Eigenarbeit geleistet.

Der Einsatz der Feuerwehrmitglieder beschränkt sich aber nicht nur auf Arbeitsleistungen, sondern umfasst auch finanzielle Aufwendungen.
Die Mitglieder beschafften laufend aus eigenen Mitteln Gerätschaften wie Zelte oder Funkmeldeempfänger und 1996 sogar ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF).
Ein am 23. Juni 1991 in festlichem Rahmen gewürdigtes Ereignis war die Übergabe des neuen Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF), das ein sichtbarer Ausdruck dafür ist, wie sehr die Dorndieler Freiwillige Feuerwehr auch technisch mit der Zeit geht.

Angesichts des heutzutage vielerorts beklagten Rückzugs ins Private und der fehlenden Bereitschaft, sich für die Allgemeinheit einzusetzen, erscheint Jugendarbeit als ganz besonders wichtig.
So ist es auch sehr erfreulich, dass die am 22. November 1990 gegründete Dorndieler Jugendfeuerwehr schon gleich am Anfang 14 Mitglieder zählte, die gewährleisten, dass es auch künftig in Dorndiel eine leistungsstarke Feuerwehr geben wird.
Natürlich ist man jederzeit erfreut, wenn sich weitere Jugendliche der Aufgabe "Feuerwehr" widmen würden.

Die Einsätze und Aktivitäten der Dorndieler Freiwilligen Feuerwehr umspannen ein breites Spektrum.
Die bisher größte mit Erfolg durchgeführte Brandbekämpfung betraf ein Einfamilienhaus in der oberen Radheimer Straße.
Anfang März 1990, als der verheerende Sturm "Wiebke" in den Dorndieler Waldgebieten unzählige Bäume entwurzelte oder abknickte, war die Feuerwehr sofort zur Stelle, um die durch Stämme und große Äste blockierten Straßen in einem "Mammuteinsatz" zu räumen.
Dazu mussten viele umgestürzte Bäume zersägt und von der Fahrbahn entfernt werden.
Weitere Einsätze richteten sich gegen Kellerbrände, Hochwasser oder die Folgen etlicher Verkehrsunfälle, z.B. Ölspuren.

Die Aktiven nehmen an regelmäßigen Feuerwehrübungen teil und besuchen Lehrgänge im Landkreis oder an der Feuerwehrschule in Kassel.
Auch im geselligen Bereich ist die Dorndieler Freiwillige Feuerwehr sehr aktiv.
Sie organisiert und führt jährlich das Frühlingsfest durch.
Die Aktiven unternehmen Fahrten und Wanderungen, zum Teil auch auswärts, wie z.B. ins Allgäu oder in die neuen Bundesländer.

Die Dorndieler Feuerwehr hofft, dass sich ihr künftig noch mehr Bürger anschließen werden, vor allem noch mehr Jugendliche, denn das lohnt sich für alle.
Anmelden kann man sich beim Wehrführer.
Freiwilligkeit ist eine Tugend des deutschen Feuerwehrsystems.

Die ersten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Dorndiel

Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Dorndiel, Landkreis Darmstadt-Dieburg am 18. Februar 1971 um 20 Uhr.

Nach den einleitenden Erläuterungen des Herrn Kreisbrandinspektors Wilfried Köbler, Groß-Umstadt haben sich folgende Bürger aus Dorndiel als aktive Mitglieder zur Freiwillige Feuerwehr gemeldet:

Otto Baier (Wehrführer), Edgar Boll, Josef Wenzel, Werner Metzger, Erich Diehl, Heinz Boll, Richard Neff, Eduard Vetter (Stellvertr. Wehrführer), Werner Kampfmann, Franz Balmert, Werner Buchert, Dieter Vetter, Hermann Ehlers, Rainer Lehr, Karl-Heinz Dührig, Manfred Mehler

Bereits schon in der ersten Sitzung zu diesem Thema am 28. Juni 1970 meldeten sich außerdem noch diese Personen als passive Mitglieder:

Willi Hock, Günther Bräutigam, Norbert Daniel, Alfred Mayer, Roland Mayer, Hans Olt, Heinrich Balmert, Dieter Langer

Am 11. Mai 1971 dann noch folgende:

Josef Bachmann, Hans Balmert, Alfred Daniel, Karl Daniel, Paula Diehl, Hilde Dührig, Elfriede Faust, Josef Geis, Richard Heinlein, Hugo Markert, Franz Lieb, Wolfgang Mayer, Ewald Müßig, Alfred Neff, Günter Neff, Willi Neff, Ernst Oberle, Peter Ostheimer, Fritz Rohland,  Franz Schreiner, Klaus Schwarz